Danach

Glück gehabt. Was danach gescHah

Nicht nur Feuchtwangen selbst, auch Bürgermeister Döhler hatte großes Glück. Im unmittelbaren Gefolge Karl V. befand sich mit Sebastian Veit ein gebürtiger Feuchtwanger, den der Kaiser ausschickte, um bekannte Verstecke und Schlupfwinkel nach dem abgängigen Bürgermeister zu durchsuchen. Doch obwohl der Herrscher  Sebastian Veit sogar das ganze Vermögen des Bürgermeisters bei dessen Auslieferung versprach, konnte Döhler nicht gefunden werden.

Für die Bürgerinnen und Bürger begann nach der Plünderung und Zerstörung das große Aufräumen. Die auf den Straßen und Gassen verstreuten Reste der Habseligkeiten wurden wieder eingesammelt. Die alten, wertvollen Urkunden waren aber für die Nachwelt verloren. Und so schreibt auch Jacobi in seiner Chronik: „Die Urkunden aber konnte niemand wieder herstellen und sie sind der beklagenswerteste Verlust, den die Stadt erlitt, wenn man die gefallenen vier Helden abrechnet, deren Andenken lange Zeit ein Denkmal ehrte, das auf der Rothenburger Straße errichtet war.“

Die Reliquie, der „heilige nagel ze Fuhtwangen“, wurde ebenfalls von den spanischen Truppen geraubt und war seitdem verschollen. Doch hier merkt Jacobi an, dass diesem Verlust schnell Abhilfe geschaffen werden konnte. So soll der damalige Dekan Dietrich einen Schlosser beauftragt haben, eine Kopie anzufertigen.

Und auch für den Bürgermeister gingen die dunklen Tage im November 1546 letztendlich glimpflich aus. Nach dem Abzug der Truppen begab sich Karl Döhler in eine freiwillige Verbannung. Die markgräflichen Räte in Ansbach, als Vormünder des minderjährigen Markgrafen Georg Friedrich, erklärten den Bürgermeister für unschuldig und so kehrte er nach Feuchtwangen zurück. Man hatte anerkannt, dass die Befehle aus Ansbach, wie man sich gegenüber dem kaiserlichen Soldatentross verhalten solle, nicht rechtzeitig versandt waren und so traf die markgräfliche Order erst in Feuchtwangen ein, als die Stadt schon längst geplündert war.

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