Karl V. Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation
Kaiser Karl V. bedauerte es im Alter, Martin Luther nicht getötet zu haben. Die Umbrüche der Reformation waren Zeit seiner Regentschaft Anlass für Konflikte und Kriege und das späte Urteil zeigt die Verbitterung über das Erstarken der Reformation. Doch nicht nur Glaubensfragen, sondern auch Kriege mit den Franzosen und Türken durchzogen seine Regierungszeit.
Durch Eroberungen auf dem erst 1492 von Europa entdeckten amerikanischen Kontinent konnte er von sich behaupten, dass in seinem weltumspannenden Reich niemals die Sonne unterging.
Im Schmalkaldischen Krieg besiegte er die Protestanten, doch der Bruch der Konfessionen war nicht mehr zu verhindern. Ein Fürstenaufstand und eine französische Invasion stellten die Weichen für eine Koexistenz der Konfessionen, die 1552 im Passauer Vertrag und endgültig im Augsburger Reichs- und Religionsfrieden von 1555 besiegelt wurden. In diesen Jahren ließ sich Karl V. längst von seinem Bruder Ferdinand I. vertreten. Resigniert über die Entwicklungen gab er 1556 seine Macht endgültig an seinen Sohn und seinen Bruder ab und verbrachte seine letzten Jahre in Spanien mit seiner Uhrensammlung.