Glaubenswelten im Wandel
Mit der Reformation veränderte sich nicht nur die Sicht auf das eigene Seelenheil. Bündnisse unter gleichgesinnten Herrschern gleicher Glaubensvorstellungen stellten auch die Weichen für Umwälzungen auf den politischen Landkarten, die spätestens mit dem Dreißigjährigen Krieg zwischen 1618 und 1648 unermessliches Leid und Not über Land und Leute brachten.
Ein kirchliches System, mit dem Seelenheil durch Ablasszahlungen erkauft werden konnte, stieß zunehmend auf Ablehnung. Martin Luther rückte mit seinen Reformvorstellungen den Glauben in den Mittelpunkt. Für ihn sollten nicht kirchliche, heilsvermittelnde Institutionen, sondern allein das Verhältnis des einzelnen Gläubigen zu Gott die zentrale Rolle spielen.
Doch Kaiser Karl V. zeigte stets seinen überzeugten Widerstand gegen die Reformationsgedanken. Diese Haltung drückte sich nicht nur in Worten auf den Reichstagen, sondern auch im Schmalkaldischen Krieg mit Waffengewalt aus. In diesem Konflikt ging Karl V. kurzfristig als Sieger hervor. Mit überzogenen Forderungen und der zunehmenden Verbreitung des Reformationsgedankens gelang es ihm letztendlich nicht, sein Ziel durchzusetzen.