Vor 475 Jahren: Feuchtwangen fordert den deutschen Kaiser heraus
„Du kommst hier nicht rein!“ – Dieser viel persiflierte Türsteher-Ausspruch fasst vereinfacht die Gesamtgemengenlage an den Toren Feuchtwangens am 29. und 30. November 1546 zusammen. Es war aber ausgerechnet Kaiser Karl V. des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation mit seinen Soldaten, den die Feuchtwangerinnen und Feuchtwanger partout nicht in die Stadt lassen wollten.
Mit fatalen Folgen, denn so ergoss sich der Zorn des Herrschers mit der Erstürmung der Tore und Plünderungen über die Sulzachstadt.
Der alles vernichtenden Brandschatzung entging man nur knapp – auch durch die Fürsprache Albrecht II. Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach, der sich Einfluss auf das Markgrafentum Ansbach und damit auch Feuchtwangen erhoffte. Die halbe Stunde, in denen die marodierenden Truppen jedoch freie Hand hatten, reichte aus, dass alte kaiserliche Bullen und Urkunden unwiederbringlich vernichtet und die berühmte Reliquie des „heiligen nagels ze Fuhtwangen“ vom Kreuz Christi seither verschollen ist.
Abgesehen von den detaillierten Beschreibungen der dunklen Novembertage in den Quellen der Feuchtwanger Chroniken bleibt von den tatsächlichen Geschehnissen in der Sulzachstadt nach 475 Jahren natürlich vieles im Dunklen und lässt sich wissenschaftlich nicht mehr befriedigend beantworten.
Tauchen Sie weiter unten in ereignisreiche Ausschnitte aus Geschichte und Geschichten rund um diese dunklen Stunden vor 475 Jahren ein.